Schematherapie nach Young
Unter Schemata versteht man in der Psychologie Emotionen, Empfindungen und Gedanken, die der Mensch im Laufe seines Lebens erwirbt und die zu einem großen Teil die individuellen Anschauungen und Verhaltensweisen festlegen. Sie können zudem entscheidenden Einfluss auf die sozialen Beziehungen nehmen. Dies geschieht gemeinhin, ohne dass es dem Betroffenen bewusst ist.
Vielleicht kennen Sie Situationen, in denen bei Ihnen ein bestimmter “Knopf” gedrückt wird und Sie plötzlich sehr verletzt sind oder wütend werden. Während andere Personen Ihre Reaktion nicht ganz nachvollziehen können, haben Sie das Gefühl, ziemlich hilflos diesem Gefühl ausgeliefert zu sein. Vielleicht fühlen Sie sich in einer solchen Situation wie früher als Kind. Bei diesem “Knopf” handelt es sich um ein Schema.
In der Schematherapeutischen Arbeit sind die menschlichen Grundbedürfnisse nach Bindung, Kontrolle bzw. Orientierung, Selbstwerterhöhung und Lust/Unlustvermeidung sowie deren Befriedigung oder Frustration in der frühen Kindheit Grundlage für die therapeutische Arbeit zentral. Dabei helfen wir dem Patienten bzw. der Patientin, sich von negativen Mustern zu lösen, um dem Leben eine positive Wendung zu geben. Die Schematherapie schlägt gleichsam eine Brücke zwischen den Problemen in der Gegenwart und deren Entstehung in der Kindheit. Anhand der aktuellen Probleme des Patienten geht es in der Therapie darum, negative Schemata zu identifizieren, alte Wunden wirksam zu versorgen und sie nach und nach durch verschiedene Techniken abzuschwächen. Zielt ist es, dass der Patient es in der entsprechenden Situation schafft, zu positiven Gefühlen wie Selbstsicherheit und innerer Ruhe zu finden, statt in belastende Gefühle und alte Verhaltensmuster zu fallen.
Beispiel für eine schematherapeutische Fallkonzeption. (Eigene Abbildung)